Leipzig Plagwitz in den 90ern - Pressetext
Man träumt ständig, kann sich aber oft nicht an das Geträumte erinnern. In der Umbruchzeit 1990 schrieb Erwin Stache einige seiner Träume auf und verfasste diese als kleine Geschichten. Die
Exposés schickte er nach Leipzig und nach Köln zum Fernsehen, in der Hoffnung, man könnte Interesse haben, die Traumsequenzen zu verfilmen. In der Tat antworteten beide positiv, aber Köln war
schneller und das KAOS Film- und Video-Team mit Peter Kleinert und Marianne Tralau hatte eine neue Sendung auf Kanal 4, ein politisches Magazin - "Z", welches ein wenig Absurdität mit Bildern
und Tönen gebrauchen konnte. So wurden in zwei Jahren insgesamt zwölf vierminütige Filme realisiert.
Gedreht wurde in Leipzig, Dresden und auch in New York. Der Filmschnitt wurde in Köln gemacht.
Eine Behauptung war: Köln wäre die ossigste Weststatt. Später sagte man auch, Leipzig wäre die wessigste Oststadt. Jedenfalls kam eine sehr interessante Ost-West Kommunikation zustande.
Erwin Stache, ein Exot aus dem Osten, kam nun mit Bildern aus einer kaputten und abgewirtschafteten Welt, der DDR, wo die Leute trotz (oder wegen) aller Repressionen ihren Spaß und
ihren Humor nicht verloren hatten. Im Gegenteil, eine ganz spezielle verschlüsselte Sprache wurde etabliert und sorgt noch heute für viele Missverständnisse zwischen Ost und West, zumindest bei der älteren Generation.
Einer der ersten Filme war: "Rollende Töne" von Erwin Stache und Christoph Bigalke. Diese und alle anderen, insgesamt zwölf Filme wurden 1992 und 1993 bei RTL uns Sat1 ausgestrahlt. Zu dieser Zeit
hatten die privaten Fernsehkanäle noch Kulturfenster, die mit Berichten, Magazinen, Politik, Kunst- und Kulturbeiträgen gefüllt werden konnten.
"Rollende Töne" - "Ein Sonntag in Plagwitz" spielt in Plagwitz wie es heute nicht mehr zu erleben ist.
Der Filmschnitt bestimmt die Melodie. Die Orgelpfeifen symbolisieren die ausgehenden
Schornsteine des Industriegebietes.
KAOS - Köln
Leipzig Plagwitz in the 90s - press release
You dream all the time, but often you can't remember what you dreamed. In the period of upheaval in 1990, Erwin Stache wrote down some of his dreams and wrote them as little stories. He sent
the exposés to Leipzig and to Cologne for television in the hope that people might be interested in filming the dream sequences. In fact, both answered positively, but Cologne was faster
and the KAOS film and video team with Peter Kleinert and Marianne Tralau had a new program on Kanal 4, a political magazine - "Z", which is interested in a little absurdity
with pictures and had tones. A total of twelve four-minute films were made in two years.
It was shot in Leipzig, Dresden and also in New York. The film editing was done in Cologne.
One assertion was: Cologne would be the western city most similar to the East. Later it was also said that Leipzig was the eastern city closest to the west.In any case, a very interesting
east-west communication came about.
Erwin Stache, an exotic from the East, came up with pictures from a broken and run-down world, the GDR, where people despite (or because of) all the repressions had
fun and hadn't lost their sense of humor. On the contrary, a very special coded language was established and still causes many misunderstandings between East and
West, at least among the older generation.
One of the first films was: "Rolling Tones" by Erwin Stache and Christoph Bigalke. These and all the other twelve films were broadcast on RTL and Sat1 in 1992 and 1993. At this
time the private television channels still had culture windows that could be filled with reports, magazines, politics, art and culture contributions.
"Rolling Sounds" - "A Sunday in Plagwitz" plays in Plagwitz in a way that can no longer be experienced today.
The film cut determines the melody. The organ pipes symbolize the Industrial area chimneys no longer smoking.
KAOS - Cologne