Dauerinstallation auf dem Friedhof Leipzig - Lindenau
Merseburger Straße 148, 04177 Leipzig
Eröffnung 12. Mai 2000
In die Erde eingelassene Granitflächen werden in Schwingungen versetzt und verwandeln sich dadurch in Lautsprecher mit einem ganz eigenen feinen Frequenzspektrum. Töne, Klänge und
Geräusche bekommen eine besondere Färbung. Sie werden direkt vom Boden aus nach oben abgestrahlt und verharren über dem Granit ohne groß entweichen zu können. Dadurch
bleibt die Umgebung akustisch klar und offen. Die zehn Granitflächen sind in verschiedene Gruppen unterteilt. Vier Platten bilden eine Linie und lassen
einzelne Töne erklingen, die sie sich sinnbildlich zuspielen - sie treten untereinander in Dialog. Weitere Bodenflächen formieren sich zu einem Dreieck. Sie verstärken in Intervallen ein
Rauschen, welches auf abstrakte Art und Weise an Wind- oder Meeresrauschen erinnern kann. Zwei in etwas größerem Abstand gegenüberliegende Platten stehen in direktem
musikalischen Zusammenhang. Das klangliche Panorama verändert sich je nach Position, die der Besucher zwischen den beiden Platten einnimmt. Die zehnte Fläche steht für sich allein und
spiegelt mit ruhigen Tönen die Atmosphäre des Friedhofs wider. Mitunter hört man auch vertraute Geräusche, die einen sinnbildlich zurück in die Realität rufen.
Das Zentrum der Installation bildet eine mit Granitplatten verkleidete Stele. Berührt man sie, kann man deren Klänge auch fühlen. Es ist möglich, von einem Klang zum anderen zu wandern, Töne und Geräusche zu
überblenden und zu mischen. Das musikalische Material wirkt wie zufällig aneinander gesetzt. Damit nimmt sich die Installation ein Beispiel an der Natur und lässt so die Geräusche
der Umgebung, wie das Rauschen der Blätter oder das Zwitschern der Vögel, mit den Klängen verschmelzen. Das Zusammenspiel der einzelnen Granitplatten verändert sich im Laufe
des Tages, da sich die Töne von Stunde zu Stunde langsam verschieben. Dadurch entstehen neue gemeinsame akustische Ereignisse, während andere zerfallen. Durch die sensible
Interaktion mit der Umgebung, die klaren Strukturen und die besondere Abstrahlung über die Granitflächen entsteht eine Musik der Stille, die sich den spezifischen Gegebenheiten des Ortes anpasst.
Permanent installation in the cemetery of Leipzig - Lindenau
Merseburger Straße 148, 04177 Leipzig
Opening May 12, 2000
Granite surfaces set into the ground are set in motion and are thus transformed into loudspeakers with their very own fine frequency spectrum. Tones, sounds and noises get a special coloring. They
are radiated straight up from the ground and remain above the granite without being able to escape much. This keeps the environment acoustically clear and open. The ten granite surfaces
are divided into different groups. Four panels form a line. They let individual tones sound, which enter into a dialogue with each other. Further plates form a triangle. They
amplify a noise at intervals, which can be reminiscent of wind or sea noise in an abstract way.
Two opposite panels at a slightly greater distance are directly related musically. The sonic panorama changes depending on the position that the visitor
takes between the two panels. The tenth plate stands alone and reflects the atmosphere of the cemetery with calm tones.
Sometimes you also hear familiar noises that symbolically call you back to reality. The center of the installation is a stele clad in granite slabs. If you
touch them, you can also feel their sounds. It is possible to wander from one sound to another, to fade and mix tones and noises. The musical material seems to have
been placed together at random. The installation takes nature as an example and allows the sounds of the environment, such as the rustling of leaves or the chirping of
birds, to merge with the sounds. The interplay of the individual granite slabs changes over
time of the day as the tones slowly shift from hour to hour. This creates new common acoustic events while others decay. By the
sensitive Interaction with the environment, the clear structures and the special radiation over the granite surfaces creates a music of silence that adapts to the specific conditions of the place.