Elektronische Orgel - Transistormatrix. Keine mechanischen Schaltwerke, sondern Halbleiterschalter, diskret aufgebaut.
Bei einer elektronischen Orgel müssen pro Taste mehrere Töne ein- und ausgeschaltet werden. Man löste dies mit unzähligen Drahtkontakten. Ich wollte das auf
elektronischem Wege machen, um dem Ton auch verschiedene Anschlagsarten zu geben. Dabei musste man Dioden und Transistoren einsetzen. Bei 48 Tasten mit
je 6 Tönen waren das 288 Schaltungen. Zu diesem Zweck gab es in der BRD Schaltkreise, die immerhin 12 Töne zusammenfassten. In der DDR musste man auf die aufwendige
Einzelkontaktvariante zurückgreifen. Deshalb war diese Bauweise recht platzintensiv, wobei jedoch unter der Tastatur, wo sich die Orgelmatrix letztlich befand, genug Raum
vorhanden war. Auch die Herstellung von Platinen war nicht wesentlich einfacher.
Dadurch war der Bau einer elektronischen Orgel im Westen, wo es komplette Bausätze mit schon vorgefertigten Baugruppen gab, ein völlig anderer Vorgang als im Osten, wo man alles
selbst planen, Schaltpläne entwickeln, Teile zusammensetzen und löten musste. Daher beinhaltete die Aussage, man habe sich eine Orgel gebaut, für Ost und West zwei
völlig verschiedene Wertigkeiten. Die Baukastenvariante des Westens war für den DDR-Elektronikbastler keine Kunst, zeigte aber auch den immensen technischen Vorsprung des
Westens. Einerseits hätte ich damals sehr gern so einen Baukasten gehabt, andererseits aber hätte es dann dieses Objekt nie gegeben, welches, enthoben seiner
ursprünglichen Funktion, nun als eine Art Bild betrachtet werden kann.
Electronic organ - transistor matrix. No mechanical switchgear, but semiconductor switches, discreetly constructed.
With an electronic organ, several tones must be switched on and off for each key. This was solved with innumerable wire contacts. I wanted to do it
electronically so that I could give the sound different types of touch. You had to use diodes and transistors. With 48 keys with 6 tones each,
that was 288 switchings. For this purpose there were circuits in the FRG that combined at least 12 tones. In the GDR one had to fall back on the
complex single contact variant. Therefore, this construction was quite space-intensive, although there was enough space under the keyboard, where the organ
matrix was ultimately located. Making circuit boards wasn't that much easier either.
As a result, building an electronic organ in the west, where complete kits with prefabricated assemblies were available, was a completely different process
than in the east, where you had to plan everything yourself, develop circuit diagrams, assemble parts and solder.
Therefore, the statement that an organ had been built meant two completely different values ??for East and West. The modular variant of the West was no
art for the GDR electronics hobbyist, but it also showed the immense technical advantage of the West. On the one hand, I would have loved to have had
such a construction kit back then, but on the other hand, my object would never have existed, which, removed from its original function,
can now be viewed as a kind of picture.