Von B nach M und zurück

Die Straße von Brandis nach Machern wurde ausgebessert. Sie war fast vollständig mit Schlaglöchern übersät. Nun sind aus den Löchern unterschiedlich große und lange dunkle Vierecke geworden. Diese Struktur stellt eine Partitur für ein Klangstück dar. Mit einer Kamera wurde die Straße abgefilmt. Eine Maske, die über dem Bildschirm liegt, markiert die einzelnen Spuren. Jedes mal wenn ein dunkles Viereck in der jeweiligen Spur auftaucht, erklingen entsprechende Muster. Die Struktur der Straße bestimmt sozusagen den generellen Verlauf der Aktion. Die Geschwindigkeit und Fahrtrichtung kann mit einem Rad, welches das Publikum bedienen kann, bestimmt werden. Die Klänge werden mittels Computer regeneriert und wechseln ständig.

Ausgangsidee war die Kette der Ereignisse, welche die Geschichte der Straße bestimmt - das Entstehen der Schlaglöcher, die akkurate Ausbesserung durch das Schneiden von Vierecken in die Fahrbahndecke und die Tatsache, dass die meisten, die die Straße befahren, die so entstandene Struktur höchstens als Ergebnis von zufälligen Ereignissen wahrnehmen. Wer sich nun mit der Installation „Von B nach M und zurück“ befasst, wird vielleicht in Zukunft beim Befahren einer solchen Straße Töne und Melodiefragmente erkennen und so die Straßenflecken nicht nur als Ergebnis von Ausbesserungsarbeiten sehen.

Foto Stratmann